Ausblühungen und Salpeter:

Ursachen verstehen, Bausubstanz schützen

Wandausblühungen (umgangssprachlich oft Salpeter genannt) sind mineralische Salzablagerungen auf der Mauerwerksoberfläche. Sie entstehen, wenn feuchtigkeitstransportierende Salze (Sulfate, Nitrate, Chloride) durch die Wand wandern. Sobald das Wasser an der Oberfläche verdunstet, bleiben die Salze zurück und kristallisieren. Im Gegensatz zu Schimmel ist dies kein biologischer Befall, sondern ein physikalisches Problem, das den Putz durch Kristallisationsdruck zerstören kann.

Springen Sie direkt zum passenden Thema:

Wand mit Schimmel links, Salpeter und Ziegeln rechts, getrennt durch leuchtende Linie. Text: "Schimmel oder Salpeter?"
„Warum Salpeter entsteht: Feuchtigkeit & bauliche Mängel“ auf einer Ziegelwand mit Wassertropfen und Salpeter.
Verfallende Wand mit Ziegeln, Putz und Schutt, daneben ein gelbes Warnschild mit Ausrufezeichen. Text: Wann Ausblühungen teuer werden, Gefahr für Putz & Bausubstanz.
Ein Mann in Schutzkleidung sprüht gegen Schimmel an einer Wand, daneben ein weißer Transporter mit „SchimmelFuchs“-Branding.
Schimmelsanierung an verschimmelter Innenwand – Reinigung durch Fachkraft

Schimmelpilz vs. Salzausblühung – Der Vergleich

Unsicher bei der Diagnose? Diese 5 Merkmale verraten Ihnen sofort die wahre Ursache.
VS
Schimmelpilz Wand
Schimmel
Salpeter Ausblühung
Salpeter
👆 Haptik
Schmierig
Wie Watte oder Schleim.
Kristallin
Wie Sand oder Zucker.
🧪 Test
Verschmiert
Wischtest: Finger wird dunkel.
Rieselt
Kratztest: Staubt ab.
🎨 Optik
Dunkel
Schwarz, Grün, Braun.
Hell/Weiß
Weiß ("Schnee") oder Gelb.
👃 Geruch
Modrig
Riecht erdig nach Wald.
Neutral
Salz riecht nicht.
⚠️ Fazit
Gesundheit
Sporen sind toxisch.
Bausubstanz
Putz platzt ab.

Typische Gefahrenzonen:Wo das Mauerwerk leidet

Feuchtigkeitsschäden treten selten zufällig auf. Salpeter und Ausblühungen entstehen fast immer dort, wo Feuchtigkeit aus dem Erdreich aufsteigt oder Altlasten im Stein reagieren. Prüfen Sie diese vier klassischen Bereiche:
Feuchter Keller

Unsanierter Keller

Feuchtigkeit drückt seitlich gegen die Wände oder steigt mangels Horizontalsperre auf. Salze sprengen hier den Putz ab.

Salzausblühungen Stall/Garage

Ehemalige Stallungen

Tierurin (Nitrate) hat sich über Jahrzehnte eingelagert. Diese "alte Last" blüht bei Feuchtigkeit sofort wieder aus.

Haussockel Schäden

Haussockel & Fassade

Spritzwasser und Streusalz belasten den Sockelbereich extrem. Im Frühjahr blüht der Putz durch die Salze ab.

Mauerwerk Garage/Stall

Garage & Einfahrt

Nasse Autos schleppen Tausalz ein. Das Salzwasser zieht in Wände und Boden und sorgt für massive Salzkrusten.


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Entwarnung für die Gesundheit – Alarmstufe Rot für das Mauerwerk.

Viele Hausbesitzer atmen erst einmal auf: Anders als der toxische schwarze Schimmel sind Salzausblühungen (Salpeter) für den Menschen und Haustiere nicht direkt giftig. Es werden keine Sporen in die Raumluft abgegeben, die Allergien auslösen.
Aber Vorsicht: Die Gefahr ist nicht biologisch, sondern physikalisch. Salzkristalle haben eine enorme Sprengkraft (Kristallisationsdruck). Wenn die Feuchtigkeit verdunstet, dehnt sich das Salz aus und sprengt Putz, Fugen und sogar Klinker weg. Für Immobilienbesitzer hier in der Region bedeutet unbehandelter Salpeter oft: Keine Gefahr für die Lunge, aber ein massiver Wertverlust für das Haus.
Was Salpeter unwiderruflich zerstört:
Warten ist die teuerste Entscheidung. Viele Hausbesitzer ignorieren die ersten weißen Schleier oder versuchen, sie einfach abzufegen. Doch Salpeter verschwindet nicht von selbst. Im Gegenteil: Die Salze ziehen immer mehr Feuchtigkeit nach (Hygroskopie).
Was heute nur ein optischer Mangel im Keller ist, wird morgen zum statischen Problem für das Mauerwerk. Eine professionelle Ursachenanalyse ist der einzige Weg, um den Wert Ihrer Immobilie dauerhaft zu sichern, bevor der Putz komplett versagt.

Warum Salpeter nach dem Streichen oft wiederkommt:

Das Salz zieht Wasser an
Fachbegriff: Hygroskopie. Das Salz im Mauerwerk verhält sich wie ein Magnet und saugt aktiv Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft an. Selbst wenn Sie lüften oder heizen, wird die Wand immer wieder nass, solange das Salz im Stein steckt.
Der Fehler mit dem "Absperren"
Wer einfach mit dichter Farbe oder Sperrputz über Salpeter streicht, baut eine Zeitbombe. Der Kristallisationsdruck ist so stark, dass er sich hinter der Farbe aufbaut und den neuen Belag nach kurzer Zeit wieder absprengt.
Die fehlende Barriere
Salpeter ist nur das Symptom. Der Transporter ist das Wasser. Meist fehlt eine intakte Horizontalsperre. Solange Feuchtigkeit von unten nachziehen kann ("Salzfracht"), wachsen die Kristalle immer weiter nach.

Wann ist eine Fachfirma unverzichtbar?
Zwar lassen sich weiße Salzkristalle kurzfristig von der Wand fegen, doch das löst das Problem nicht. Im Gegensatz zu oberflächlichem Schimmel sitzt die Ursache bei Salpeter tief im Mauerwerk.
Bau-Sachverständige und der WTA-Verband raten dringend zu einer fachgerechten Sanierung, sobald Putz abplatzt, das Mauerwerk sandet oder die Ausblühungen immer wiederkehren. Hier hilft kein einfaches Drüberstreichen, sondern nur eine technische Trockenlegung der Bausubstanz.
Weißer Lieferwagen mit grünem Schimmelfuchs-Logo und Text "FEUCHTE WÄNDE NASSE KELLER AUSBLÜHUNGEN", "www.schimmelfuchs.de".
Indikatoren für professionellen Handlungsbedarf
Putz platzt ab & Mauerwerk sandet
Sobald der Putz nicht nur verfärbt ist, sondern sich physikalisch von der Wand löst (hohlliegt) oder Fugen rieseln, ist der Kristallisationsdruck zu hoch für Hausmittel. Die Bausubstanz wird zerstört.
Sofortiges Nachblühen
Sie fegen die weißen Kristalle ab, aber nach wenigen Tagen oder Wochen sind sie wieder da? Das beweist: Es kommt ständig neue Feuchtigkeit ("Salzfracht") nach. Hier fehlt eine Horizontalsperre.
Feuchte Stellen am Bodenübergang
Salpeter tritt oft in Kombination mit dunklen Feuchterändern im Sockelbereich auf. Wenn die Feuchtigkeit augenscheinlich im Mauerwerk aufsteigt (Kapillarwirkung), muss die Ursache technisch gestoppt werden.
Werterhalt & Immobilienverkauf
Feuchte Kellerwände mit Ausblühungen mindern den Marktwert massiv. Vor einem Verkauf oder einer Renovierung ist eine fachgerechte Sanierung mit Zertifikat oft der einzige Weg zur Werterhaltung.
Warum DIY-Maßnahmen oft scheitern
Der "Versiegelungs-Fehler"
Viele streichen Salpeter einfach mit dichter Farbe oder Sperrgrund über. Tödlich für die Wand: Der Druck baut sich hinter der Farbe auf, bis der Putz samt Farbe großflächig abgesprengt wird.
Falsche Chemie (Chlor/Alkohol)
Schimmel-Ex wirkt gegen Pilze, aber nicht gegen Salze. Salpeter ist ein Mineral. Chemische Keulen aus dem Baumarkt sind hier wirkungslos und belasten nur unnötig die Raumluft.
Gips statt Sanierputz
Ein Klassiker: Löcher werden mit Gips verputzt. Gips zieht Wasser aber magisch an (Hygroskopie). Der neue Putz wird sofort wieder nass und fällt ab. Profis nutzen spezielle, poreneffene Sanierputz-Systeme.
Symptom statt Ursache bekämpft
Abkratzen entfernt nur das sichtbare Salz, stoppt aber nicht das Wasser. Ohne eine nachträgliche Horizontalsperre (z.B. Injektionsverfahren) pumpt das Mauerwerk weiter Wasser und Salz nach oben.
Maler in Arbeitshose und Warnweste taucht eine Farbrolle in einen grünen Eimer mit weißer Farbe.

Sanierung in der Praxis:

Dauerhafter Bautenschutz

Der Unterschied zwischen „kurzfristig überstrichen“ und „dauerhaft saniert“ liegt in der Tiefe. Eine fachgerechte Salpeter-Sanierung ist keine Kosmetik, sondern ein technischer Eingriff in die Bauphysik, um das Mauerwerk zu retten. Die folgenden Dokumentationen zeigen den Prozess: Von der Entfernung des zerstörten Altputzes bis zum Aufbau eines speziellen Sanierputz-Systems.

Entfernung der Salzfracht

Auf den Bildern ist oft rohes Mauerwerk zu sehen. Das ist notwendig: Der salzbelastete Altputz ist nicht zu retten. Er muss mechanisch abgeschlagen werden, um die gespeicherten Salze physisch vom Bauwerk zu trennen.

Stoppen der Feuchtigkeit

Bevor neu verputzt wird, muss der Nachschub gestoppt werden. Meist erfolgt dies durch eine nachträgliche Horizontalsperre, die das kapillare Aufsteigen neuer Feuchtigkeit aus dem Erdreich dauerhaft blockiert.

WTA-Sanierputz statt Gips

Normale Putze würden sofort wieder abfallen. Wir nutzen spezielle Sanierputze mit großem Porenvolumen. Diese können auskristallisierende Restsalze im Inneren einlagern, ohne dass die Oberfläche abplatzt oder Flecken bildet.

FAQ: Die Wahrheit über Salpeter & Ausblühungen

Hilft "Salpeter-Ex" wirklich? Zahlt die Versicherung? Was unterscheidet Salze von Schimmel? Hier klären wir objektiv über Mythen, Bausubstanz-Risiken und die Grenzen der Eigenbehandlung auf.
1. Ist Salpeter für den Menschen gesundheitsschädlich?
Nein, nicht direkt. Anders als Schimmelpilze geben Salzausblühungen keine toxischen Sporen oder Mykotoxine in die Raumluft ab. Für die Atemwege besteht meist keine akute Gefahr. Aber: Salpeter ist ein Indikator für massive Feuchtigkeit, die wiederum Schimmel begünstigen kann. Zudem zerstört er die Bausubstanz, was statische Risiken bergen kann.
2. Woran erkenne ich den Unterschied zwischen Schimmel und Salpeter?
Am Haptik- und Wischtest: Schimmel ist meist schmierig, weich und farbig (schwarz/grün/bunt). Er lässt sich verschmieren. Salpeter hingegen ist kristallin, hart und weiß (wie Zucker oder Schnee). Wenn Sie mit einem harten Gegenstand kratzen, rieselt er wie Staub oder Sand zu Boden.
3. Hilft Essig oder "Cola" gegen Salpeter?
Auf keinen Fall! Das ist ein gefährlicher Mythos. Essig ist eine Säure, die mit dem kalkhaltigen Putz reagiert und ihn in neue Salze (Acetate) umwandelt. Cola enthält Phosphorsäure und Zucker, was den Nährboden für Bakterien und Schimmel bereitet. Beides verschlimmert das Problem massiv, statt es zu lösen.
4. Warum reicht es nicht, Salpeter einfach überzustreichen?
Weil Salpeter eine physikalische Kraft hat. Wenn das Salz unter der neuen Farbe kristallisiert, entsteht ein enormer Kristallisationsdruck ("Sprengkraft"). Handelsübliche Farben (Latex, Dispersionsfarbe) sind zu dicht. Der Druck baut sich dahinter auf, bis der Putz samt neuer Farbe großflächig abplatzt.
5. Woher kommt der Salpeter eigentlich?
Salpeter (Nitrate) entsteht oft durch Altlasten (z.B. Fäkalien/Urin in ehemaligen Ställen) oder aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich, die bauschädliche Salze (Sulfate, Chloride) mit sich führt. Das Wasser verdunstet an der Wandoberfläche, das Salz bleibt zurück und kristallisiert aus.
6. Was bringt "Salpeter-Entferner" aus dem Baumarkt?
Diese Reiniger entfernen nur das optische Symptom an der Oberfläche. Sie beseitigen aber nicht die Ursache (den Feuchtigkeitsnachschub aus der Wand). Solange die Wand nicht technisch gegen nachrückendes Wasser gesperrt ist (Horizontalsperre), werden sich nach der Reinigung binnen kurzer Zeit neue Kristalle bilden.
7. Kann ich die betroffene Stelle mit Gips verputzen?
Nein. Gips ist stark hygroskopisch, das heißt, er zieht Wasser aus der Umgebung an wie ein Magnet. Auf einer salzbelasteten Wand würde Gips sofort aufquellen, weich werden und abfallen. Profis nutzen stattdessen WTA-Sanierputze, die offenporig sind und Salze einlagern können.
8. Wer zahlt den Schaden: Gebäudeversicherung oder Elementar?
Leider oft niemand. Die normale Gebäudeversicherung zahlt bei Leitungswasserschäden (Rohrbruch). Elementar zahlt bei Hochwasser. Salpeter entsteht jedoch meist durch "aufsteigende Feuchtigkeit" oder "fehlende Abdichtung". Das gilt als Instandhaltungsmangel oder baulicher Verschleiß und ist in 95% der Policen ausgeschlossen.
9. Ist das Vermietersache oder Mieterschuld?
Anders als bei Schimmel (wo oft über "falsches Lüften" gestritten wird), ist Salpeter fast immer ein baulicher Mangel (undichtes Mauerwerk, fehlende Horizontalsperre). Der Mieter hat hierauf keinen Einfluss. Die Beseitigung ist daher eindeutig Pflicht des Vermieters (Eigentümers).
10. Was ist eine "Horizontalsperre"?
Das ist die technische Lösung gegen die Ursache. In Altbauten fehlt oft eine Sperrschicht zwischen Fundament und Mauerwerk. Wasser zieht wie in einem Löschblatt nach oben. Eine nachträgliche Horizontalsperre (meist durch Injektion von Spezialharzen/Cremes in Bohrlöcher) unterbricht diesen Kapillareffekt dauerhaft.
11. Wie lange dauert eine professionelle Sanierung?
Die reine Arbeitszeit (Putz abschlagen, Injektion setzen, Sanierputz auftragen) dauert oft nur wenige Tage. Allerdings muss der Sanierputz danach trocknen. Da er Feuchtigkeit aus der Wand zieht, kann der vollständige Trocknungsprozess je nach Wandstärke mehrere Wochen dauern, bis wieder gestrichen werden darf.
12. Muss der Putz wirklich komplett runter?
Ja, im betroffenen Bereich. Der alte Putz ist mit Salzen gesättigt ("versalzen"). Er hat seine Festigkeit verloren und speichert Feuchtigkeit. Um das Mauerwerk dauerhaft zu sanieren, muss dieser "Salzspeicher" mechanisch entfernt werden. Ein bloßes "Drüberputzen" würde nicht halten.

Da Salpeter fast immer auf ein tieferliegendes Feuchtigkeitsproblem hinweist, empfiehlt sich eine professionelle Ursachenanalyse durch einen Fachbetrieb, bevor das Mauerwerk weiter Schaden nimmt.


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